Hanna Nagel – lange Zeit verkannte Künstlerin

Fotos privat: Aus der Mannheimer Ausstellung

„Zeichnen ist meine Leidenschaft, mein Laster, meine Sucht, solange ich lebe. 
“ Hanna Nagel

https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/hanna-nagel/

Wunderschöne Zeichnungen von Hanna Nagel wurden kürzlich erstmalig in einer größeren Ausstellung in Mannheim gezeigt. Die Malerin und Graphikerin Hanna Nagel (1907-1975) ist die Wiederentdeckung einer Pionierin feministischer Kunst. das Ringen um Gleichberechtigung ist in vielen Bildern ihres Werkes Thema.

Einzelausstellungen zu ihrem Werk finden sich nach dem 2. Weltkrieg nur ganze zwei: Anläßlich ihres 100. Todestages wurden ihre frühen Arbeiten von 1926 bis 1933 in der „Städtischen Galerie Karlsruhe“ gezeigt. 2011 widmete sich das Frankfurter „Kunstkabinett von Hanna Bekker vom Rath“ ihrem Schaffen. In Gemeinschaftsausstellungen waren Bilder von Hanna Nagel 2013 in Neu-Ulm,  in Böblingen und Stuttgart und 2015 auch in Bietigheim-Bissingen zu sehen. Es ist wahr und sicher, Hanna Nagels Kunst ist in der Breite nicht bekannt. Jetzt schließt sich die „Kunsthalle Mannheim“ unter dem Titel „Wiederentdeckung einer Pionierin feministischer Kunst“ an und fordert das Publikum mit 190 Arbeiten auf, diese brillante Künstlerin nicht zu vergessen. Viele Werke stammen aus privaten Händen, 13 Werke kann das Museum aus eigenem Besitz beisteuern. Hanna Nagel ist in Heidelberg geboren und gestorben. Mit 17 Jahren begann sie hier eine Lehre zur Buchbinderin und zeichnete schon zu dieser Zeit und vorher Bilder. Schon 1 Jahr später wechselte sie an die „Badische Landeskunstschule Karlsruhe“ und tauchte tief in die südwestdeutsche Neue Sachlichkeit unter Karl Hubbuch (1891-1979), Wilhelm Schnarrenberger (1892-1966) und Hermann Gehri (1879-1944) ein.

„…meinen Blättern soll man ansehen, dass sie von einer Frau herrühren…. Für mich kommt es darauf an die weiblichen Gefühlsnuancen zu zeichnen, auch solches, was vielleicht noch nie eine Frau gezeichnet hat.“ Hanna Nagel

aus „Hanna Nagel“, hrsg. Irene Fischer-Nagel, Karlsruhe, Braun, 1977, S.34

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