Maria Gleit
Historischer Buchrücken
Herta Gleitsmann (Maria Gleit) stammte aus einer Arbeiterfamilie. Nach dem Besuch der Volksschule und einer Ausbildung zur Stenotypistin absolvierte sie ein Volontariat beim Sächsischen Volksblatt in Zwickau. Dort schrieb sie Gedichte und Märchen für die Kinder- und Jugendbeilage. In der Redaktion lernte sie ihren späteren Ehemann Walther Victor kennen, mit dem sie nach Berlin zog, wo sie als Redakteurin für Frauenthemen für eine Nachrichtenagentur arbeitete. Außerdem schrieb sie Theaterrezensionen und Literaturkritiken. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme verließen Maria Gleit und Walther Victor Deutschland. Gleits im gleichen Jahr veröffentlichter Roman „Abteilung Herrenmode“, in dem eine weibliche Hauptfigur mit namen Lotte, ähnlich wie im TV-Film: Babylon Berlin, eine interessante Entwicklung durchmacht, wurde von den Nationalsozialisten verboten. 1947 ließ sie sich in der Schweiz nieder, stellte aber ihr Schreiben ein und nahm sich 1981 verarmt und einsam das Leben. Ihrem Sohn gebot sie, alle ihre schriftlichen Arbeiuten zu vernichten. Im Gegensatz zu Max Brod, der das unveröffentlichte Werk Franz Kafkas gegen dessen Willen rettete, gab der Sohn diesem Wunsch nach und so gibt es aus ihrem umfangreichen Werk nichts mehr außer einem einzigen Roman.
Über Maria Gleit und ihr Werk bei fembio
Dazu hier ein aktueller Artikel aus dem ND, dort wird sie mit Autorinnen der Zwanzigerjahre verglichen, die auch lange vergessen waren: Irmgard Keun, Mascha Kaléko, Marieluise Fleißer und Vicki Baum, mit einer Auflage, Maria Gleit hatte damals auf jeden Fall eine Auflage, die kaum ein «Frauenbuch» je erreicht hat.